3. Woche

Mittwoch
Heute bricht unsere dritte und somit letzte Woche an. Um möglichst viel von der Stadt zu sehen, machen wir uns heute sehr zeitig auf den Weg zurück Richtung Victoria. Unser erstes Ziel ist aber der Goldstream Campground 14km nördlich von Victoria, wo wir schon mal einchecken um unabhängig für den Nachmittag zu sein, da dieser Platz sehr zeitig am Tag ausgebucht sein soll.
Nun geht es mit dem WoMo zurück in die Stadt um einen Parkplatz für unseren Camper zu finden, der auch noch einigermaßen zentral liegt. Wir sind für 4$ für den ganzen Tag auf dem Parkplatz der Kirche Ecke Quadra St./North Park St. fündig geworden. Wie aber die kostenlose Map von der Stadt zeigt, gibt es zahlreiche Parkmöglichkeiten in Downtown. Direkt am Hafen haben wir auch einen Parkplatz gesehen, dort kostet das Parken aber 8,50$.
Victoria ist eine schöne Stadt, die ihrem Namen mehr als gerecht wird. Man kommt sich in Downtown und dem Hafenviertel wie in London, oder einer andern englischen Stadt vor.
Der Hafen, in dem auch Wasserflugzeuge landen ist sehr interessant, auch die Promenade, auf der indianische Künstler mehr oder weniger Kunst ausstellen. Die 'Sehenswürdigkeiten' wie den Unterseegarten und das Waxmuseum schenken wir uns und treiben uns lieber in den Stassen der Stadt rum.
Im riesigen Baycenter haben wir auch die Gelegenheit unsere Tocher zu versorgen, denn dort gibt es einen Baby-Room. "We have to nurse our Baby" umschreibt das Wickeln und Stillen.
In dem Baycenter halten wir uns auch ab dem Nachmittag auf um ein wenig Shopping zu machen. Die Preise für Bekleidung liegen allerdings auf deutschem Niveau. Bei Starbucks genießen wir noch einen Kaffee bevor es zurück zum WoMo geht und dann zum Campingplatz.


Donnerstag
Tofino im Westen und der Mitte der Insel ist unser heutiges Ziel. Der dortige Pacific Rim Nationalpark mit seinen Sandstränden und dem vorgelagerten Regenwald hat es uns angetan.
Es geht recht zeitig los, da wir über 300km zu schaffen hatten. Die Strecke dorthin ist bis hinter Nanaimo nicht sehr interessant, es geht eine Autobahn entlang. Hinter Parksville geht es dann von der 1 auf die 4 bis Tofino. Alle sehenswürdigkeiten auf der Strecke wollen wir am morgigen Rückfahrtag mitnehmen, denn die Campingplatze am Pazifik sollen sehr zeitig ausgebucht sein. Die Strasse und somit 124km hinter Port Alberni, was sich als die größte Lachsmetropole bezeichnet, ist der echte Hammer. Der Asphalt ist an sehr vielen Stellen mit Rissen und Absätzen überseht, das wir sehr gut durchgeschüttelt werden. Die Balttfedern hinten tun ihr übriges. Hinzu kommt, das sich die Strasse in sehr engen Kurven mit starken Steigungen und Gefällen durch die Insel schlängelt. Eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 50km/h ist auf keinen Fall zu halten.
In Tofino angekommen, begraben wir unsere Hoffnung durch unser sehr zeitiges ankommen (14:30 Uhr) einen Platz direkt am Stand zu bekommen sehr schnell. Schon der erste von uns avisierte Campground ist ausgebucht und wir befürchten überhaupt keinen Platz mehr zu bekommen. Wir haben aber riesiges Glück und ergattern der allerletzten Platz im Bella Pacifica Campground. Der Platzwart fragte mich noch, ob ich mir den Platz nicht besser vorher anschauen möchte, was ich dann auch tat. Der Platz ist eigentlich für Zelte gedacht, liegt er doch sehr eng und schräg an einer Kante zum Strand. Ich denke aber mit dem Camper dort reinzukommen und wir nehmen den Platz. Die Alternative wäre auch gewesen zurück Richtung Port Alberni...
Nach einigem Rangieren und Tüfteln mit dem Höhenausgleich für den schrägen Camper stehen wir aber zufriedenstellend und können noch einige Stunden den herrlichen Sandstrand auf dem wir auch einen ausgedehnteren Spaziergang mit Mirja im BabyBjörn (einer Bauchtrage) machten genießen.


Freitag
Die gleiche Strecke ging es zurück die wir gestern gekommen sind, nachdem wir Tofino einen Besuch abgestattet hatten. Tofino ist eine Sackgasse, aber der idyllische Indianerfischerort ist aufgrund seiner Häuser und der Natur die sie umgibt immer eine Reise wert.
Wir haben morgens per Handy in Viktoria auf einem Campgraund angerufen und haben dort einen Platz vorgebucht, was uns zeitlich Luft gab für die Tagesplanung.
Das Wetter hatte sich verschlechtert und die Fahrt auf der sehr kurvigen Strasse wurde nun von teiweise starken Regen begleitet. Vorher auf einem Parkplatz direkt an einem Sandstand am Pacific Rim, wo viele Surfer in den Wellen Reiten, konnten wir schon den Nebel der sich über das Land ausbeitete bewundern, es war ein bizarres Bild was sich uns dort bot, aber auch die Erklärung für den Regenwald direkt an der Küste dahinter.
Hinter Port Alberni wollten wir noch ein Waldstück besuchen, was mit sehr hohen und im Durchmesser großen Zedern bestach, aber da der Parkplatz davor rappeldvoll war, es goss wie aus Eimern und wir solche Bäume auf dem Goldstraem Campground schon hatten, der sich damit auch brüstete, sind wir einfach weitergefahren.
In Duncan haben wir dann Getankt, das Propangas zum erstem mal aufgefüllt, weil ich annahm, das es bis zum Ende unseres Urlaubes nicht mehr reichen würde und haben noch ein paar Sachen eingekauft.
Das Finden des West Bay Marina Campground war einfacher als gedacht und der Platz den wir hatten sehr nett an einem Yachthafen gelegen. Mit über 37$ incl. Steuern aber auch unser bisher teuerster.
Stilecht haben wir abends Lachssteaks gebraten und diesen leckeren Fisch neben der untergehenden Sonne über dem Hafen genossen.


Samstag
Heute morgen hieß es nicht viel Zeit verlieren und so zeitig als möglich in den Hafen zu kommen. Um 10:30 Uhr sollte die Fähre von Viktoria nach Port Angeles ablegen und da es in die USA ging waren bestimmt einige Formalitäten zu erledigen.
Wir waren um kurz vor 9:00 Uhr am Pier und waren schon fast die Letzten. Das ganze Prozedere lief aber erstaunlich einfach und locker ab. Nachdem die Tickets gekauft waren bekamen wir auch von der Kassiererin grüne Visavordrucke, sogar in deutsch, die wir auszufüllen hatten und den amerikanischen Zollbeamten mit unserem Reisepass auszuhändigen hatten.
Die Überfahrt war unspektakulär und dauerte gut 90 Minuten. In Port Angeles angekommen lernten wir aber die 'neue' Furcht der US Amerikaner so richtig kennen, jeder Pkw und Camper wurde sehr gewissenhaft nach 'Blinden Passagieren' durchsucht und wir eingehend befragt was wir für einen Grund haben in die Staaten einreisen zu wollen. Das der Platz zwischen Fährausfahrt und Zöllner nicht groß genug war um alle Fahrzeuge der Fähre gleichzeitig aufzunehmen, sodass die Fähre ihren Fahrplan nicht mehr einhalten konnte, interessierte keinen der Zöllner.
Die Fahrt Richtung Seattle ist sehr einfach. Das Wetter ist sehr wechselhaft, sodass wir zwischen Sonne und starkenb Regen alles haben. Wir scherzen noch das sich der 'Spruch' auf den Kennzeichen des Washington State "The evergreen State" wirklich zutrifft.
Mit der Campingplatzsuche gestaltete es sich schwieriger als wir dachten. Wir hatten nur eine grobe Übersichtskarte vom Großraum Seattle, in der weder Campingplätze noch Touristinformation eingetragen waren, dazu hatten wir keinen einzigen amerikanischen Dollar, aber unsere MasterCard. Bei der ersten Tankstelle wollte ich dann eine genauere Karte kaufen, um überhaupt erst mal zu realisieren wo man genau ist, aber die akzeptiert keine Karten... Bei der nächsten habe ich dann eine Karte bekommen, aber auf der waren auch keine Plätze verzeichnet. Bei der dritten Tankstelle konnte Katja dann über die gelben Seiten 2 Plätze in östlich von Bellevue liegenden Nationalpark ausmachen. Den ersten haben wir genommen, da es inzwischen auch recht spät war und wir auf unsere Tochter Rücksicht nehmen mussten.
Ziemlich erschlagen ging es auch für uns zeitig ins Bett.


Sonntag
Der Campingplatz lag gar nicht so schlecht wie ich zuerst dachte. nach 6km war man auf der Interstate 90, die uns direckt nach Downtown Seattle brachte.
Die Parkplatzsuche zeigte sich eigentlich auch einfacher als gedacht, wir waren überrascht wir leer die Stadt war, aber eigentlich klar auf einem Sonntag um 10:00 Uhr. Überall wo Parkuhren waren und man an einem Wochntag 30min Parken durfte, waren kostenfrei. Schnell war auch ein schön großer Platz gefunden, doch die 3 Gestallten die sich auf einmal an der nächsten Ecke rumtrieben und unser WoMo argwöhnisch beäugten, ließen uns einen Parkplatz an einer belebteren Stelle suchen. Direkt Pike Ecke 2nd Road war ein Parkplatz wo wir für 5 US$ den ganzen Tag stehen konnten.
Nachdem alle Wertsachen im Kinderwagen verstaut waren und Mirja gestillt war, ging es durch die City die sich allmählig füllte. Kein Wunder, denn die Geschäfte öffnen zum Großteil alle erst um 11:00 Uhr.
Seattle ist wirklich eine sehr schöne Stadt, trotz der vielen Hochhäuser sind sehr viele Bäme vorhanden und die Stadtverwaltung scheind eine nicht unbeträchtliche Summe in Blumenkübeln mit frischer Bepflanzung zu investieren. Allein die Lage der Stadt ist ein Traum rundherum gibt es sehr viel Küste und diese ist noch bergig, sodass jeder der ein Haus baut immer irgendwie aufs Wasser schauen kann. Des weiteren sind die Grundstücke in den USA generell größer als bei uns in Deutschland, was auch hier etwas Raum aufkommen läßt und Platz für Bäume.
Nachdem wir in Downtown ein wenig Shopping gemacht haben, wollten wir noch zu dem Punkt fahren, von wo man eine solch fantastische Sicht auf die Skyline von Seattle hat. Auf Rückfrage in der Touristinfo wurden wir in einem Park nördlich der Innenstadt fündig.
Es zeigt sich mal wieder das das Strassennetz der Amerikaner echt Sinn macht, denn man kann alles sehr einfach finden, einziger Wehrmutztropfen ist vielleicht, dass das 'Schachbrettmuster' der Strassen fast immer durchgehalten wird, egal wie steil der Hügel ist, der da vor einem liegt.
Dadurch das wir am Morgen in Vancouver den Campingplatz reserviert hatten, hatten wir auch keinen Zeitdruck in Seattle und die 250km von Seattle nach Nordvancouver waren dann ab dem Nachmittag auch recht zügig zu fahren gewesen dank bis zu 6 spurigen Autobahnen und Einheitstempo von 60 bis 70 mph.


Montag
Da wir heute überhaupt keinen Zeitdruck hatten (d.h. Zeitdruck hatten wir nie, aber wir hatten uns manchmal einiges vorgenommen, was ein etwas zeitigeres Aufstehen zur Folge hatte), ging es nach dem AUsschlafen und einem gemütlichem Frühstück zu Fuss mit dem Kinderwagen zur nahegelegenen Bushaltestelle, wo wir einen Bus Richtung Downtown Vancouver nahmen. Das klappte prima, halt so wie in Deutschland, weil der Einstieg breit genug war. Die Fahrt kostete p.P. 3$.
Auch Vancouver überrascht mit sehr viel Grün in der Innenstadt. Nachdem wir die ersten Stassen bewundert hatten, suchten wir uns im Pacific Center wieder einen Babyroom, wo wir Mirja die Windel wechseln und Stillen konnten.
Der nächste Weg ging mit dem Power-Fahrstuhl auf den Habour-Center-Outlook, ein Turm mit einer Restaurantplattform die sich dreht, wo man einen klasse Überblick über die ganze Stadt hat. Der Eintritt von 10$ p.P. war es aber Wert.
Das Innenstadtgebiet ist sehr weitläufig und so gab es einige Kilometer zu laufen und zu sehen.
Mittag haben wir dann um ca. 15:30 Uhr im "Milestones" gegessen. Das Essen war reichlich und ausgesprochen lecker. Das die Bedienung überaus freundlich war ist uns auch mal wieder sehr positiv aufgefallen. Bei den günstigen Preisen gibt man gerne ein Trink- und Servicegeld von 15%.
Wir haben unsere Stadtbesichtigung dann noch bis 19:00 Uhr fortgesetzt und dann einen Bus zurück hinter die Lions-Bridge genommen, wo unser enger und teurer Campingplatz lag.


Dienstag
Unser letzter aktiver Tag in Kanada bricht an. In und um Vancouver gab es noch einiges zu sehen und so zieht es uns zuerst in den Stanleypark, direkt auf der anderen Seite der Lionsbridge. Auf dieser Insel vor Downtown befindet sich nicht nur ein ausgedehntes Parkareal, sondern auch ein großes Aquarium und eine Ansammlung von Totempfählen mit beachtlicher Höhe, die wir uns anschauen wollen.
Die Suspensionbridge an der Capilano Road im Norden von Vancouver lag als nächstes auf unserem Plan. Obwohl unser Reiseführer aussagte, dass das ein Ziel sämtlicher Stadtrundfahrten sei und das es am Lynn-Canyon eine ähnliche Brücke gibt, haben wir uns sur Besagten aufgemacht. Als wir aber auf dem Parkplatz die Menschenmassen sahen, die alle auf die Brücke wollten, haben wir uns auf zur Lynn-Brücke gemacht. Das war auch die richtige Entscheidung, denn diese Hängebrücke hat zwar statt 70 nur 50 Meter Höhe, aber einen Ausflug ist sie Wert, zumal dort weit aus weniger Menschen waren.
Danach ging es erstmal nach Fort Langley um uns ein letztes mal einen Campingplatz zu suchen. Dort wurde Mirja noch Gestillt, bevor wir uns nach Langley aufgemacht haben um letzte Besorgungen zu erledigen und den Camper zu waschen, was Auflage von Candan war. Dieses war aber kein einfaches Unterfangen, denn die Waschboxen die uns von Candan empfohlen wurde waren nicht gerade groß. Zwar hoch genug, aber so schmal, dass wir mit Spigeleinklappen so eben reinpassten. Das Waschen gestallte sich dann auch schwieriger als gedacht, denn die Schläuche waren nicht lang genug um überall ranzukommen.
Nachdem wir den Wagen so gut es ging gewaschen hatten ging es zurüch nach Fort Langley, aber nicht auf den Campingplatz, sondern auf das namensgebende Fort.
Hier erlebt man in einer Art Freilichtmuseum die noch junge Geschichte zum Anfassen nah. Touristisch nicht überlaufen war das Personal sehr gerne bereit über die Lebensgewohnheiten der damaligen Bevölkerung zu berichten. Das Fort und die 11,50$ für 2 Personen lohnen auf jeden Fall und stellen für uns einen gelungenen Abschluß unserer Kanadareise dar.
Abends haben wir dann noch unsere Sachen wieder in den Taschen verstaut und den Wagen von innen gereinigt, denn Morgen war dafür keine Zeit.


Mittwoch
Frühes Aufstehen war angesagt, denn es galt noch neben dem morgendlichem Prozedere die letzten Sachen zu packen, den Camper zu säubern und dann um 9:00 Uhr bei Candan in Langley auf dem Hof zu stehen um den Wagen wieder abzugeben.
Die Rückgabe und das Checken des Fahrzeuges lief recht locker ab. Bei dem rechten Spiegel, bei dem das Glas defekt war, war erfreulicherweise dieses halb so teuer wir gedacht. Da die Spiegelausleger viel zu weit über das Fahrzeug ragen, mind. 30cm, und in Vancouver die Lichtmasten direkt am Bordstein stehen, musste ich wegen einem Truck, der mich links überholte, etwas weiter rechts rüber und batsch war das Glas defekt.
Um 10:30 Uhr wurden wir dann zum Flughafen gefahren, wo wir dann ab 10:50 Uhr über 2 Stunden auf den Check in warten durften. Ich hatte das Gefühl, das der Flughafen mit den Massen an Menschen und ankommenden und abgehneden Maschinen überlastet ist. An Bord wurde dieses dann auch durch den Piloten bestätigt, der sich für die dann noch eine Stunde Verspätung entschuldigte.
Der Flug verlief sehr ruhig, lediglich nach dem Start hatten wir ein paar Turbolenzen mit netten Luftlöchern. Positiv aufgefallen ist uns das Essen was serviert wurde, dieses war sehr lecker und ausgewogen.