2. Region: Andorra und Hautes-Pyrénées

Sonntag, den 8.7.2001
Unsere heutige Tour führte uns durch Spanien wieder nach Frankreich bis UR, wo wir einen gut ausgestatteten ADAC-Campingplatz anfuhren. Wir aßen in BOURG MADAME (Grenzort zu Spanien) "Croque Monsieur" (eine Art Hawaii-Toast).

Montag, den 9.7.2001
Wir fuhren bei Regen über PAS DE LA CASA nach ANDORRA LA VELLA. Bekanntlich kann man in dem Stadtstaat Andorra gut zollfrei einkaufen, was wir dann auch taten. Es gibt auch einige Geschäfte für Motorradbekleidung etc.. Der Ort selbst nicht gerade schön und mit Sehenswürdigkeiten bestückt.
Heute Abend lernten wir Hans kennen, mit dem Ulf im "Boxer Forum" während der Reiseplanung Kontakt aufgenommen hatte.

Dienstag, den 10.7.2001
Heute führte Hans uns durch Spanien über LA MOLINA, TUIXEN, SEO DE URGEL/LA SEU D´URGELL und ANDORRA. Wir befuhren schöne Pässe und sahen bei Sonnenschein tolle Landschaften, z.B. rotbraune Sanddünen und treppenartige Felsformationen in einem Nationalpark.
Abends grillten wir dann zu dritt auf unserem Stellplatz.

Mittwoch, den 11.7.2001
Für heute stand die Offroadtour "Über alte Schmuggelpfade" (ENDURO-ATLAS S. 98ff) auf dem Programm. Die 40 km lange Tour geht über landschaftlich interessante ehemalige Militärfahrwege und kleinste Passsträßchen. Sie ist nicht für ungeübte Enduristen geeignet, obwohl sie nur auf kurzen Teilstücken leicht anspruchsvoll ist.
Ich persönlich empfand die extrem zerfurchten Erdwege mit tiefen Kuhlen und einen sehr holprigen Schotterweg mehr als "leicht anspruchsvoll".
Heute begegnete uns tatsächlich mal ein anderer einheimischer Endurist mit leichter Maschine. Der Enduro Atlas hat wirklich nicht zu viel versprochen: Diese Geländetour ist das Highlight unseres 3wöchigen Pyrenäenurlaubes.

Donnerstag, den 12.7.2001
Bei sonnigem Wetter verließen wir mit Hans unseren Standort in Ur und fuhren über BAGNÈRES-DE-LUCHON, ARREAU, COL D´ASPIN und COL DE TOURMALET über LUZ-ST-SAUVEUR nach ARGELÈS-GAZOST (340 km). Dort quartierten wir uns auf dem Campingplatz "Frênes" ein.
Auf dem Pass des Col d´Aspin liefen Pferde wild herum, die allerdings nicht menschenscheu waren. Auf dem Col de Tourmalet waren auch ein paar Fahrradfahrer unterwegs. Dort war es ziemlich nebelig. Heute konnten wir wieder einmal tolle Ausblicke von den Passhöhen mitnehmen.

Freitag, den 13.7.2001
Wir fuhren in den Süden zum CIRQUE DE GAVARNIE. Auf der Passstraße liefen und lagen viele Schafe, die uns veranlassten im Schritttempo zu fahren. Auf den Hängen befanden sich noch vereinzelt Schneereste. Wir parkten unsere Mopeds auf dem letzten Parkplatz und wanderten über einen kleinen Kamm. Am Endpunkt konnten wir einen unbeschreiblich schönen Blick in die Talkessel des Nationalparks (Parque Nacional de Ordesa y Monte Perdido) genießen.
Am Beginn des Passes zum CIRQUE DE TROUMOUSE mussten wir eine geringe Maut bezahlen. Auch dieser Pass schlängelte sich wunderschön den Berg hinauf, vorbei an Flussläufen, kleinen Wasserfällen und einer Gaststätte. Zwei Verkehrsschilder warnten vor Kühen und schrieben 50 kmh als Höchstgeschwindigkeit vor. Andere blauweiße Kühe sind uns jedoch nicht begegnet.

Samstag, den 14.7.2001
Heute hatten Ulf und ich uns zum Canyoning (fairer Preis) angemeldet. Eigentlich wollten wir lieber raften, aber die Flüsse führten zur Zeit nicht genügend Wasser. Wir waren 7 Personen, davon 2 Jugendliche und ein Kind und hatten einen Anleiter.
Ein Bulli brachte uns früh morgens nach GAVARNIE wo wir mit langärmeligem Neoprenanzug, Schutzhelm und Gurten ausgerüstet wurden. Nach einer kurzen Einführung seilten wir uns etwa 15 m in die Schlucht ab und liefen flussabwärts. Wir passierten einige "Wasserrutschen" und der 1. Sprung, etwa 3 m, kostete etwas Überwindung. Kein Vergleich mit einem gewohnten Sprung vom 3 m-Brett! Unser Anleiter erklärte uns genau wo wir landen sollten und der nächste Sprung, 4 m, war auch schon geschafft. Wir liefen bzw. schwammen weiter und kamen an eine 12 m hohe Klippe. Hier hatten wir die Wahl: Springen oder sich abseilen lassen. Drei mutige von uns sprangen und wir ließen uns lieber wie die übrigen beiden von unserem Anleiter abseilen. Dieser sprang dann als letzter in "Froschpose" hinterher.
Dieser halbe Tag ging leider viel zu schnell vorbei und war ein unvergessliches Erlebnis. Irgendwann werden wir das wiederholen!
Am späten Nachmittag bummelten wir durch den nette Kleinstadt Argelès-Gazost und sahen u.a. ein traditionelles Hochzeitspaar.