Freitag 28.07.2000
Gesamt 146 km: 131 km Asphalt, 15 km Schotter.
Diesen Tag wollten wir in der 'Blauen Lagune' verbringen um mal wieder schön zu entspannen. Den Hinweg wollten wir allerdings nicht auf dem schnellsten Weg machen, sondern dieser sollte uns so nah an der Küste wie möglich entlangführen, so ging es zuerst die gut ausgebaute Straße (41) Richtung Keflavík, wo auch der Flughafen von Reykjavík zu finden ist. Nach ca. 15 km ging es dann nach einem Abzweig auf die 420 über Kalfatjórn und Vogar in ein Lavagebiet an der Küste. Wieder auf der 41, bietet der Abzweig nach Grindavík auf die 43 einen herrlichen Ausblick über die Bucht 'Stakksfjördur', unsere Route ging aber noch ein Stück weiter nach Njardvík und von dort auf die 44 Richtung Hafnir und weiter die 425 um die ganze Südwestspitze Islands. Die 28 km Piste zwischen Hafnir und Grindavík waren nicht ohne, und so freuten wir uns sehr unsere Seele in der 'Bláa Lónid' baumeln lassen zu können. Diese blaue Lagune hat ihren Namen durch die Farbe des Wassers, dieses ist durch die Salzkristalle aus dem naheliegendem Kraftwerk türkisblau gefärbt. Stündlich wird ein großer Maurerbottich mit einer weißen geleeartigen Masse an den Rand des Sees auf das Lavagestein gestellt und die Leute schmieren sich dieses Naturheilmittel auf ihre neurodermitis und psoriasisgeplagte Haut (Schuppenflechte). Der See ist warm wie eine Badewanne und Brusttief, das Grund ist schwarzer Sand. Wir genossen den Tag bei Temperaturen von weit über 20°C, lagen in den Liegestühlen und ließen uns von der Sonne verwöhnen. Die Rückfahrt ging über direktem Weg zum Zelt, wo wir dann den Abend ausklingen ließen.
Samstag 29.07.2000
Gesamt 236 km: 66 km Asphalt, 132 km fester Schotter, 38 km loser Schotter und Sandpassagen.
Die drei Tage , die wir für Rekjavík eingeplant hatten wollten wir nicht voll ausnutzen, da uns die Stadt nicht soviel gab. Das Freilichtmuseum Árbär, in dem Interessierten ein historischer Überblick über die verschiedenen isländischen Haustypen, Einrichtungsgegenstände und die Kleidung der Isländer vermittelt wird, wollten wir uns aber nicht entgehen lassen und so verbrachten wir den Vormittag dort. Unsere Route ging dann weiter in den Norden auf der 1 Richtung Akranes. Man hat zwei Möglichkeiten nach Akranes zu kommen, entweder man fährt durch einen 6 km langen Tunnel durch den Hvalfjördur, ein Fjord, oder man umfährt diesen auf einer 62 km langen Schotterpiste. Diese hätte uns zwar gereizt, da wir aber noch bis an die Westspitze vom Snäfellsnes kommen wollten, wählen wir den mautpflichtigen Tunnel. Ab Borganes verlassen wir dann die Ringstraße und biegen auf die 54, eine gute und feste Schotterpiste Richtung Snäfellsnes. Hier wurde es wieder sehr ruhig und man sah wieder nur noch selten entgegenkommende Fahrzeuge. Bei Vegamót füllten wir unsere Tanks auf, aßen einen Pólser und tranken einen Kaffee. Bei Búdir verlassen wir die 54 und fahren auf der teilweise tief geschotterten 574 um den Snäfellsnesjökull. Ein Hinweisschild veranlasst uns auf eben diesen Berg den Snäfellsnesjökull zu fahren um dort eine Aussicht zu haben und um auf dem Gletscher Skidoo zu fahren. Diese Piste, die einige Kilometer sehr steil war, gepaart mit losem Schotter, wurde so extrem, das wir uns entschlossen diese mit dem vielem Gepäck nicht weiter zu fahren und umzudrehen. In der Nähe von Beruvík haben wir dann unser Lager inmitten eines Lavafeldes direkt an der Küste aufgeschlagen. Unser Zelt hatten wir mit sämtlichen Abspannleinen gesichert, die Worte, von dem Deutschen mit den durch heftige Windböen versetzten Geländewagen, noch im Ohr, sicherten wir was wir konnten. In der Tat, Abends fiel ein eisiger Wind vom Snäfellsnesjökull herunter, der sich allerdings in Grenzen hielt. Es zog sich zu und wir verschwanden nach einem wärmenden heißen Kakao mit Rum in unseren Schlafsäcken.
Sonntag 30.07.2000
Gesamt 215 km: fast ausschließlich feste Schotterpiste mit ein paar Kilometern Asphalt.
Nach einem ausgiebigen Frühstück mit anschließender Packprozedur ging es dann den Küstenstreifen entlang über Ólafsvík, Grundafjördur nach Stykkishólmur, wo wir uns entschlossen, mit der Fähre auf die 3 Stunden entfernten Nordwestinseln zu fahren. Die Zeit bis zur Abfahrt verbrachten wir in einer netten Teestube, wo man neben Kaffee, Tee und Kuchen auch noch so einiges Kunsthandwerkliches bestaunen und kaufen konnte.